Das Fernweh

Eine Quicklyreise

„Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen.“ Matthias Claudius.

Ein Reisebericht

Hallo Quicklyfans,

es ist an der Zeit Euch eine wahre Begebenheit zu erzählen. Diese liegt schon einige Zeit zurück.

Wir schreiben das Jahr 2007. Es ist Freitag 06.Juli. Ich warte ungeduldig bei mit zu Hause im Hof. Das Wetter ist, na ja. Es regnet zum Glück nicht. Da kamen Sie, beide vom Offenburg, ca. 15 km entfernt mit dem Quickly angebraust. Die Fahrzeuge beladen mit Campingzubehör. Ich freute mich und sagte „Dann kann es ja losgehen“. Die Antwort von Einem der Beiden. „Ich habe nur eineinhalb Gänge!“ ??? „An der ersten Ampel habe ich mir den 1. Gang ruiniert und der 2. ist zwar drin, macht aber klack, klack,… „. Ich hatte versucht, Ihn von der Reise abzubringen. Aber es war nicht möglich, er wollte die über 250 km mit einem defekten Motor fahren. Da war meine Stimmung nicht mehr so gut, denn man lässt im schlimmsten Fall ungern einen Kameraden an der Straße zurück. Nach diesem Schock ging es dann los, über den Ort Freistett auf die französische Seite, Richtung Saarbrücken. Die Fahrt verlief relativ problemlos. Wir mussten den Kollegen mit dem defekten Motor beim Anfahren unterstützen. Entweder stellten wir jeweils einen Fuß auf den Gepäckträger oder wir hielten ihm am Arm, um beim Anfahren zu helfen. Oder wir gaben Ihm einen Anstoß mit der Hand. Was natürlich sehr witzig war. Denn er musste die feste Berührung aufgrund des Gewichts (Gepäck) ausbalancieren.

Nach einigen Stunden kamen wir nach Bernkastel-Kues. Das Wetter war nun sehr schön. Das defekte Moped allerdings wollte nicht mehr. Als wir dann den Hang hochfahren wollten, ging kein Gang in das kaputte Quickly mehr rein. Nach einigen Einstellungsarbeiten war der 3. Gang doch drin und der Fahrer wurde von uns angehalten, nicht mehr zu schalten. Das war für uns beide, die wir eine fahrtüchtige Maschine hatten, eine echte Plage, denn wir hatten unseren Mitstreiter fahrtechnisch, wie oben beschrieben unterstützen müssen.

In Mannebach angekommen, machte jeder sein Kreuz und küsste den Boden. Hätte doch niemand gedacht, dass wir es noch zu dritt schaffen. Das Wochenende war, wie man es von den Eingeborenen von Mannebach gewohnt ist, professionell organisiert. Es ist leider immer schade, dass das Wochenende so schnell vorbei ist.

Am Sonntag 08.Juli traten wir dann die Rückfahrt an. Der Quicklyjaner mit dem defekten Motor fuhr nicht mehr mit. Aber das war von Beginn an abgemacht, dass Ihn jemand mit dem VW Transporter samt Quickly nach Hause bringt. Er musste an diesem Abend noch auf einen Geburtstag. Und das war zeitlich mit dem Quickly nicht möglich gewesen. Allerdings hatten wir beiden Zurückgebliebenen den Nachteil, dass wir kein Navi mehr hatten. Auf der Hinfahrt hatten wir technische Unterstützung bei der Orientierung erhalten, was uns natürlich hilfreich war. Aber mein Weggefährte meinte, dass er alles im Griff habe. Die zu passierenden Orte habe er alle auf ein Papier geschrieben, welches er auf seinen Tank aufgeklebt hatte. Dann kann ja nichts schiefgehen, dachte ich. Und das war auch bis Zweibrücken so. Er fuhr als „Leitwolf“ voraus. Doch plötzlich machte die Straße eine 90°-Kurve. Doch mein Kollege fuhr gerade aus auf die Autobahn. Was mach ich jetzt? Schoss es mir durch den Kopf. Ich konnte Ihn ja nicht alleine lassen und so fuhr ich verboterweise auf die Autobahn, den Standsteifen auf. Da sah ich eine Person auf einer beladenen Quickly kopfschütteln „Was machen wir jetzt“ sagte er, nachdem ich auf seiner Höhe war. Ich entgegnete: „Wir können hier warten, dann werden wir eskortiert. Von netten Personen, mit blauen Leuchten auf dem Autodach. Wird aber nicht billig. Oder wir fahren auf den Standstreifen entlang, bis zur nächsten Ausfahrt, riskieren eine Radiomeldung und vielleicht auch eine Eskorte.“ Da das Verlassen über die Leitplanke aufgrund eines mindestens 5 Meter tiefen Grabens ausgeschlossen werden musste, entschlossen wir uns auf dem Standsteifen entgegen der Richtung wieder zurückzufahren. Am Zubringer hatten wir uns ganz innen in der Kurve gehalten, dennoch endeten wir fast als Kühlerfiguren, als uns ein Auto mit über 100 km/h entgegenkam. Ich kann nur jedem abraten, so ein Wahnsinn nachzuahmen.

Nach diesem Schock, waren wir kurz vor der Heimat. Straßburg war nur noch ein paar Kilometer entfernt. Als es zu dämmern anfing. Mein Leidensgenosse stellte fest, dass sein Vorderlicht defekt war. Da er entgegen mir immer das passende Werkzeug und Ersatzteil dabei hat, entschlossen wir uns das Fahrzeug zu reparieren. Ein geeigneter Platz in einer Ortschaft war gleich gefunden und so machten wir uns an´s Werk. Die Reparatur war wie immer schnell und einfach erledigt. Die Reise konnte dann nach relativ kurzer Zeit wieder aufgenommen werden. Obwohl meine Orientierung nicht die Beste ist, stelle ich bald fest, dass wir im Kreis fuhren. Ich fragte meinen Kameraden „Da waren wir schon mal, kennst Du Dich hier nicht aus?“ Dieser entgegnete das Gleiche. Und somit fuhren zwei Orientierungslose im Elsass herum. Dies währe ja weniger schlimm gewesen, sofern es nicht noch zu regnen angefangen hätte. Als es dann in strömen regnete, suchten wir einen Unterstellplatz. Als mein Mitstreiter keine öffentliche Überdachung gefunden hatte, fuhr er ohne zögern auf ein Privatgelände ein. Diese hatten ein Ökonomiegebäude mit einer Überdachung. Im Wohnhaus lief der Fernseher auf höchsten Tönen und wir standen mit mulmigem Gefühl unter dem Vorsprung. Nach kurzer Zeit hörte es mit Regnen auf und wir fuhren wieder weiter. Als wir dann glücklicherweise Straßburg fanden, fuhr ich als Erster voraus. Dann hörte ich einen Schlag und drehte mich um. Der Kompagon fing sein Fahrzeug gerade noch auf. Er sagte mir, dass er in ein sehr tiefes Loch gefahren wäre.

Als ich nun glücklich zu Hause ankam, verabschiedete ich meinen Begleiter und war froh, dass alles trotz dieser Strapazen geklappt hatte. Nach ungefähr einer halben Stunde klingelte das Telefon. “Hast Du meine rechte Satteltasche gesehen?“, sagte mir der Mitreisende. „In dieser Tasche habe ich meine Auto- und Wohnungsschlüssel sowie Personalausweis. Ein Einbrecher hat somit meine Schlüssel sowie Adresse. In dieser Tasche hatte ich auch die Glühbirne für mein Fahrzeug.“ Ich bin davon ausgegangen, dass er die Tasche in Deutschland zwischen meinem und seinem Zuhause verloren hatte. Und so machte ich mich mit meiner Freundin auf den Weg seine Tasche zu suchen. Nach fast einer halben Stunde und vor seiner Haustüre machte ich Schluss. Die Satteltasche war weg. Ich denke, dass seine Nacht nicht die Beste war. Das Auto stellte er zu Freunden. Die Haustür verrammelte er. Doch es gab noch das Glück im Unglück. Nach ein paar Tagen rief die deutsche Polizei an. Eine nette französische Familie hätte seine Tasche in Straßburg gefunden. In der nähe des o.g. Loches, in welches er hineinfuhr. Dabei muss es aufgrund der Wucht die Satteltasche abgerissen haben.
Er war froh darüber und hat die Finder mit einem Geschenk besucht. Die Familie war sehr herzlich und hatte Ihn zum Essen eingeladen. Und nach einiger Zeit und einer Flasche Wein war er glücklich, seine Tasche mit allen Inhalten, wie Geld, Schlüssel, etc. wieder zu haben.

Das war nun meine Reise nach Mannebach/Eifel, einen Steinwurf vom Nürburgring entfernt. Dieses Jahr ist auch wieder eine Quicklyreise dorthin geplant. Siehe Rubrik Termine. Ich fahre auch wieder auf eigene Achse hin. Vielleicht sieht man sich ja. Würde mich freuen. Also bis dann und allzeit gute Fahrt.

Euer Quicklyfan

Christian